Von 5. 11. 2011 bis 26. 2.2012 im Schloss Moritzburg :
Die NEUE Winterausstellung zum Kultfilm »Drei Haselnüsse für Aschenbrödel«

mein Bericht dazu

Sonderausstellung 2009 / 2010
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Die Filmpferde in Moritzburg und Böhmen 

„Eines Tages lief ich durch den Ort“ sagt der Moritzburger Gerhard Lilie „da kamen auf der gegenüberliegenden Straßenseite die Leute von der DEFA gelaufen.“ Sie riefen: „Heute brauchen wir dich nicht!“ und lachten.

Herr Lilie ist ein alter Bekannter, seine Pferde und er haben schon in so manchem DEFA – Film mitgespielt. Nachdem er sich erkundigt hatte, was sie denn suchen würden, stellte sich heraus, sie brauchten Pferde und Kutschen. In der damaligen Tschechoslowakei grassierte die Maul- und Klauenseuche, die Einreise von Tieren in die DDR war verboten. . Es sollten Szenen zu einem Märchenfilm gedreht, ein Königspaar standesgemäß chauffiert werden, als Kulisse -  Schloss Moritzburg.

Kaleschen mussten her, am besten zwei. In einer sollten der König und die Königin sitzen, in der Zweiten vier Personen vom Hofstaat. Die Wagen waren das kleinere Problem, denn  im Besitz des Hengstdepots (heute Sächsisches Landgestüt) befanden sich zwei herrliche Exemplare. Nur bei den Pferden war die Sache nicht so einfach. Nun brauchte man Herrn Lilie doch.
So lautet einleitend der Text in deutsch und tschechisch auf einer Schautafel in der Ausstellung über die Dreharbeiten zum Film
"Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" auf Schloß Moritzburg.

Die Informationen über das Leben des Pferdes von Aschenbrödel stellte ich zur Verfügung.

Pavel Travicec betrachtet Schautafel Christoph Müller betrachtet die Schautafel
Pavel Trávníček, er spielte im Film den Prinz,  betrachtet die Schautafel. Nun komme ich selbst dazu, die Schautafel im Augenschein zu nehmen.
treffen am Schuh

Auf dem Foto sind
Margitta Hensel, Wiss. Mitarbeiterin der Staatliche Schlösser, Burgen & Gärten Sachsen Schloss Moritzburg und Fasanenschlösschen
www.schloesserland-sachsen.de

Kathrin C. Miebach
, Meschede, www.dreihaselnuessefueraschenbroedel.de

Christoph Müller
, Potsdam, www.hufblitz.de

Kathrin und ich stehen nun seit mehr als zwei Jahre per E-Mail im Kontakt und recherchieren über die Herkunft und das Leben des Pferdes Kalif.
 Zur Eröffnung der Ausstellung sehen wir uns zum ersten mal.




Christoh vor der Namensliste
Christoph Müller steht auf derListe


Margitta Margitta und Christoph

Margitta und ich unterhalten uns über unsere Recherchen.
So sage ich unter anderem, daß mir noch die Information fehlt, wer eigentlich den Schimmel Kalif von Potsdam nach Moritzburg brachte.
 Margitta meint: "Gerhard Lilie".


 




Zur Ausstellungseröffnung am 9.10.2009 kamen Pavel Trávníček (Prinz), Rolf Hoppe (König) und Václav Vorlíček (Regie) mit der Kutsche, die bei den Dreharbeiten zum Einsatz kam, angefahren. Die Kutsche verbleibt als Ausstellungsstück im Schloss.



Carinha singt ihr Lied nicht auf tschechisch, nicht auf deutsch, sonder auf englisch, "Believe
in Three Hazelnuts", für die Gäste aus Wales, südwesten des Vereinigten Königsreiches. Nun bin ich ein Fan von Carinha, wie Pavel Trávníček (Prinz), der Ihr eine Rose gibt.
Pressemitteilung von Carinha
www.carinha.de

 

Kinder einer dritten Schulklasse
tanzen zusammen mit zwei Schauspielern, die in die entsprechenden Kostüme gekleidet den Prinzen und  Kleinröschen darstellen.



Jolanda Querbeet und Georgi Marinov tanzen den Kleinröschen.


Weiter geht es hier im Text, welches an der Schautafel steht:

Es mussten Schimmel sein, am besten vier, denn die Königskutsche sollte 4-spännig gefahren werden. Herr Lilie nannte nur einen Schimmel sein Eigen, im Hengstdepot - gab es zu dieser Zeit keine Fahrpferde in der Schimmelfarbe.

Lilie besorgte weitere drei Schimmel von einem Freund aus Mittweida, Alfred Zieger.

Das Ergebnis – ein Relikt aus längst vergessenen Tagen – eine königliche Kalesche, gerade recht für ein königliches Paar, gezogen von vier Schimmeln. Das linke Vorderpferd (Ebro) wurde von seinem Besitzer Gerhard Lilie geritten.

Begleitet werden sollten die königlichen Herrschaften von einer Eskorte Soldaten. Diesen Part übernahm das damalige Hengstdepot.

Noch heute ist es eine der schönsten Szenen im Film, wenn der königliche Zug am Märchenschloss vorbei zieht.

Das sächsische Landgestüt musste 1992 einen herben Verlust hinnehmen. Die Scheunen, in denen sich Futter, Kutschen und Kalesche befanden brannten komplett aus. Übrig blieben nur noch diverse Kleinteile welche durch ihre Struktur dem Feuer trotzen konnten. Sie wurden aufgearbeitet, die Kalesche konnte neu aufgebaut werden. Für die Zeit der Ausstellung können unsere Gäste den edlen Wagen in der Eingangshalle des Schlosses bewundern.

In Böhmen wurde mit böhmischen Pferden gedreht. Sie stammten teils aus dem Nationalgestüt Kladruby nad Labem. Der Präsident des Reitclubs Pilsen, Jan Stroner, schreibt: Unser Club und auch ich persönlich hatten großen Anteil an den Dreharbeiten dieses schönen Märchens. Ich und meine damaligen Club-Kollegen haben Komparsenrollen übernommen bzw. waren auch Double für den Prinzen. Die Prinzessin ist in einigen Situationen von unserer Kollegin Helena Štruncová gedoubelt worden. Natürlich saßen wir in dieser Verfilmung auf unseren Rössern. Und obwohl wir insbesondere vor 1989 bei den Dreharbeiten für ca. 175 Verfilmungen und Fernsehproduktionen mitgemacht haben, entsinne ich mich gerade an diese Dreharbeiten recht gern. Der Walach Jurášek (Nikolaus) war bei der ganzen Equipe ein bisschen die Ausnahme. Er stammte aus dem Prager Reitclub JK Čs.film Praha, nannte sich Ibrahim und zu den Dreharbeiten wurde er begleitet von Frau Beranová. Da war er schon ca. 17 Jahre alt. Das interessante Pferd des Prinzen (ebenfalls ein Schimmel) hieß Šibal. Der andere Schimmel (gut zu sehen bei der Fuchsjagd) nannte sich Šerif, auf ihm sitzt unser damaliger Trainer Herr František Žák. Das Pferd des Präzeptors (Lehrers) war unser Fjord-Zuchthengst Čaromír.“

Der „deutsche Nikolaus“ hatte eine bewegte Geschichte, die Christoph Müller aus Potsdam herausfand. Da er selbst als Kind in der Betriebssportgemeinschaft der DEFA auf Kalif geritten war, übernahm er die Recherche und erhielt folgende Informationen.

Kinder und Kalif Kalif 1971

Sigrid Geschwantner, Reiterausbilderin und die Seele für das Wohlergehen der Pferde im Stall der Reitsportgemeinschaft entsann sich nach dem Austausch der Erinnerungen mit den anderen Reitvereinsmitgliedern:
„Das Pferd Kalif wurde 1965 mit drei anderen Pferden von der DEFA von den Dreharbeiten "Söhne der großen Bärin" aus Jugoslawien mitgebracht. Die Besitzer der Pferde hatten sich über Jugoslawien ins westliche Ausland abgesetzt. Die DEFA hatte eine Betriebssportgemeinschaft mit 15 verschiedenen Sportarten, unter anderem Reiten. Das Pferd kam somit in unserem Stall im Babelsberger Park. Er war da etwa 14 Jahre alt.

Seinen Ursprung soll er in Israel haben. Er hatte etwa 1,55 m Stockmaß und war etwas stabiler als ein Araber. Beim Zirkus Busch war er durch Feuerreifen gesprungen. Nervlich ging es ihn nicht gut und wurde für die Auftritte unbrauchbar. Er wurde kastriert und an die Kaskadeure verkauft, die ihn dann zurückließen. 
 Im Verein wurde er dann Voltigier- und Schulpferd. In den aufgeführten Filmen leistete er seinen Dienst. Im 1966 gedrehten Film "Frau Venus und ihr Teufel" mit Manfred Krug und Inge Keller doubelte meine Schwester Birgit Schaar auf Kalif. Das Pferd hatte durch den Umgang mit den vielen Kindern einen Wandel durchgemacht und wurde ein absolutes Verlaßpferd, einfach im Umgang. Er war nie lahm, hatte nie eine Kolik, im Winter hatte er ein Fell wie ein Eisbär. Im hohen Alter bekam er Schwierigkeiten mit den Zähnen. Das Fressen machte ihm Schwierigkeiten und so entschlossen wir uns, uns von ihm zu trennen. Er ist ca. 33 Jahre alt geworden und hat bis zum Ende immer gearbeitet. In Babelsberg auf einer Wiese am Stall ließen wir ihn vom Tierarzt einschläfern.“

Im zusammenhang mit der Ausstellung erfahre ich von einem dritten Schimmel für Aschenbrödels Pferd
Rondus
, geboren 1966, Sohn von Ralf  und Iris soll es gewesen sein, der für die gefährlichen Szenen beim Ritt die Rampe am Schloss hinunter verwendet wurde. Zuchtlinien: http://www.allbreedpedigree.com/rondus2 und http://www.paardenfokken.nl/pedigree

"Ich war Aschenbrödels Double"
Dresdener Neuesten Nachrichten  von 9.Oktober 2009

Marion Becker erinnert sich an die Dreharbeiten in Moritzburg

Märchenfreunde kennen die Szene: Aschenbrödel verlässt fluchtartig den Ball, verliert auf der Treppe einen Schuh, schwingt sich aufs Pferd und reitet geschwind davon. Diese Szene an der Treppe sowie der anschließende Ritt durch die Winternacht wurde 1973 am Schloss Moritzburg gedreht.

Und es war tatsächlich Winter, wenn auch mit wenig Schnee. Die Auffahrt zum Schloss war damals vereist und um kein Risiko für die Hauptdarsteller einzugehen, entschied man sich, die Fluchtszene vom Ball mit professionellen Reitern zu drehen. "Ich war Aschenbrödels Double"; sagt Marion Becker, die für die Aschenbrödel‑Darstellerin, die damals 18 jährige Libuse Safrankova, als Reitdouble einsprang. Reitszenen des Prinzen und seiner zwei Begleiter übernahmen Mitarbeiter des Sächsischen Landgestüts mit ihren Pferden.

Marion Becker auf ihen Schimmel

"Eigentlich wollte das Filmstudio Barrandov seine eigenen Pferde mitbringen", erinnert sich Marion Becken. Aber die dort grassierende Maul‑ und Klauenseuche machte das unmöglich. Und so mussten unter anderem ein Ersatzschimmel für Aschenbrödel gefunden werden. Die Wahl fiel auf Kalif ....

Als Begleiter von Aschenbrödel zum großen Ball im Schloss Moritzburg bleibt er unsterblich. "Dass der Film so erfolgreich werden würde, hat sicher keiner gedacht", meint Marion Becker die heute bedauert, kein Szenenfoto ihres Ritts zu besitzen. Dabei waren die Dreharbeiten völlig unromantisch. "Mit den Darstellern sind wir während des Drehtages gar nicht in Berührung gekommen", erinnert sie sich, "Die meiste  Zeit bestand im Warten. Dann ging es in die Maske und die Szene wurde zwei oder dreimal gedreht." Für die Szene schlüpfte sie in das Ballkleid von Aschenbrödel. "Das war mir natürlich zu eng, so ließen wir es hinten offen, darüber kam ja noch der Umhang, der auch die Reitstiefel verdreckte, verrät sie. Das waren nicht die einzigen Tricks der Filmleute. So wurde aus der am Tag gedrehten Szene im Film dann eine, nächtliche.

Auch in anderen DEFA‑Produktionen ist Marion Becher in Reitszenen zu sehen. So war sie Gräfin Cosel in dem Film "Sachsens Glanz und Preußens Gloria", drehte in der Dresdner Neustadt für den Thälmann‑Film, im Großen Garten für den Film "Abschied vom Frieden" und zuletzt für "Pateneltern" hinter Weißig. Pferde haben im Leben an Marion Becker immer ein, große Rolle, gespielt "Mit 14 Jahren saß ich das erste Mai auf dem Pferd, damals war das nicht eher möglich", sagt sie, Das erste eigene Pferd bekam sie, 1972, Über zehn Jahre war sie bis 1989 Futtermeisterin im Deutschen Turn‑ und Sportbund (DTSB), Sektion Pferdesport. Nach verschiedende Erwerbstätigkeiten widmet sie sich seit 1993 wieder voll und ganz dem Sport mit den edlen Vierbeinern, als Übungsleiterin im Reit‑ und Fahrverein Moritzburg. Und natürlich hat sie auch ein eigenes Pferd, den Wallach Aladin. Wenn sie mit ihm am Schloss vorbeireitet, steigen Erinnerungen auf an den Winter 1973, in dem sie für wenige Momente Aschenbrödel war.

Hannelore Schuster

Eine Broschüre zur Ausstellung wurde herausgegeben, von Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten / Schloss Moritzburg und Fasanenschlösschen  www.schloesserland-sachsen.de . In der sind die Texte der ausgestellten Schautafeln abgedruckt.
Aus der zitiere ich: Drehort Moritzburg und Doubels
Broschüre zur Ausstellung
... Die Sonne am Tag und die Kälte inder Nacht sorgen für stellenweise glatte Wege. Es wäre für die Schauspieler sehr gefährlich gewesen einige Szenen selbst zu reiten, deshalb entschloss man sich Doubels einzusetzen. Mit einem Sächsischen Landgestüt (1973 hieß es Hengstdepot) und vielen professionellen Pferdebesitzern gehörte Moritzburg schon immer zu einer Hochburg  von Pferde-Fachleuten. Es war also nicht schwer, geeignete Doubels zu finden. Libuse Safrankova konnte gut reiten, trotzdem wurde sie in einigen Szenen gedoubelt. Das Double vom Aschenbrödel Marion Becker, erinnert sich:  "Als Aschenbrödel ihren Schuh verliert, wird kurz abgeblendet. Dann sieht man sie auf Nikolaus in die Dunkelheit reiten - das war ich. Sie mussten mir den rosa Mantel am Hals irgendwie zustecken, er war mir viel zu eng. Die Schlossrampe herunter bin ich ebenfalls geritten. Dort war es sehr glatt, so wie auch um dem Teich herum. Die Flucht vor dem Prinzen über´s Feld ist zusammengeschnitten aus Cunnertswalde un Böhmer Wald, wobei ich nur die Szene in Cunnertswalde gedoubelt habe." Cunnertswalde ist ein kleiner verträumter Nachbarort von Moritzburg. ...
Ein Bericht über die Ausstellung auf meiner Partnerseite von Kathrin C. Miebach: www.dreihaselnuessefueraschenbroedel.de  / "Ausstellungen" anklicken

Zwei Fernsehberichte sind auf www.meissen-fernsehen.de und ausführlicher... zu sehen.
Ein weiterer Fernsehbericht ist auf  Youtube.
 

  Presse zu dieser Seite:
Barbara Gärtner am 25.12.2009 in der Süddeutsche Zeitung 
Presseartikel, wo Kalif erwähnt wird: Mitteldeutsche Zeitung
Sammelung an Presseartikeln auf 3HfA-Forum
Interview mit ehem. Wirtschaftminister Ulrich Junghanns Märkische Oderzeitung


Meine Empfehlung zur DVD zur Eröffnung 2009 Drei Haselnüsse für Aschenbrödel auf Schloss Moritzburg
DVD Ausstellungeröffnung 3HfA
Allen Fans von dem Film, die wissen wollen, was die Redner sagten, was auf der Ausstellung zu sehen war und was sich auf der Terrasse des Schlosses abspielte, kann ich diese DVD mit ruhigen Gewissen ans Herz legen. Eine kleine Auswahl an Szenen sind hier auf meiner Webseite zu sehen.
Ich gebe zu, ich bin da befangen, weil ich selber vor Ort war. Die DVD zeigte ich meiner Familie und in meinen Bekanntenkreis. Sie zitiere ich:
"Diese Ausstellungseröffnung war ja tatsächlich unterhaltsam, sonst sind diese doch recht langweilig.
Herr Dr. Wofgang Voß, der Staatssekretär des Finanzministerums Sachsens, der aus dem Westen kommt, ist ja sehr sympathisch, man könnte denken, der ist einer von uns. Er erläutert die Handlung des Filmes und erzählt, was ihm so perönlich mit dem Film verbindet
Pavel Travnicek, der Prinz, ist äusserst charmant, so ist typisch ein Tscheche, er gibt der Sängerin seine Rose. Aber Rolf Hoppe, der König, wiederum vergisst es nicht, seine Fans im anderen Raum zu grüßen und nimmt dabei den Pavel mit. Das ist ein äusserst guter Zug von ihn.
Vaclav Vorlicek, der Regisseur, erzählt Dinge, die einem zum erstaunen bringt, zum Beispiel wie die politische Ereignisse des Prager Frühlings 1968 auf die Dreharbeiten des Filmes 1972 wirkten."
Mehr will ich hier nicht verraten, ausser das es auf  Kathrins Webseite noch mehr zu erfahren gibt. www.dreihaselnuessefueraschenbroedel.de "Kaufbares" anklicken


Erhältlich ist die DVD im Andenkenladen im Schloß Moritzburg und online www.aschenbroedelinmoritzburg.de .
Mit 12 Euro, soviel kostet die DVD, wird der Hersteller sicherlich nicht mit gewalt reich, denke ich mir.



Möchte jemand noch mehr über Kalif und Ausstellung erzählen? Hat jemand Fragen oder Hinweise zu dieser Seite?
Nachricht an kalif@hufblitznetz.de
 

Gehard Lilie, ist in der Zeit wärend der Ausstellung im Alter von 81 Jahren gestorben.
Wir sind ihm dankbar dafür, dass er Kathrin Richter (heute Miebach) im August 2003 erzählte, dass Aschenbrödels Pferd ein gewisser Kalif war, der schon in anderen Filmen eingesetzt wurde und auch im Zirkus war. Das war der Beginn der Erforschung von Kalifs Geschichte, die wohl noch nicht abgeschlossen ist.
Gerhard Lilie bei Dreharbeiten zu Tecumseh 1971
Bei den Dreharbeiten zu Tecumseh 1971.
Foto: Jens Rübner, DEFA-DDR-Filmfreund aus Leipzig
Gerhard Lilie bin ich auch einmal persönlich begegnet.
Das war 1987 bei den Dreharbeiten für den Fernsehfilm "Sachsens Glanz und Preußens Gloria" in Potsdams Umgebung. Gedreht wurde die Schlacht in Poltawa: Ein Pulk Reiter galoppierte über ein Schlachtfeld. Im Boden eingebuddelte Sprengladungen detonierten hier, da und dort. Ein Pferd war ohne Reiter. Die Reiter hatten schließlich das Schlachtfeld unbeschadet hinter sich gebracht und ihre Pferde angehalten. Das reiterlose Pferd trabte jedoch weiter zum Stellplatz der LKWs für den Transport der Pferde.
Dort war ich als Pferdebetreuer zugegen. Ich dachte zuerst, das Pferd hätte sein Reiter verloren, jedoch sah ich, dass die Zügel am Sattel angebunden waren, also hatte man das Pferd im Vornherein ohne Reiter losgehen lassen. Ich nahm das Pferd und führte es zwei Kilometer weit zu den anderen Pferden, die wieder zum Ausgangspunkt zum erneuten Durchreiten des Schlachtfeldes geritten wurde. Die Reiter sagten mir, dass das Pferd von Herrn Lilie sei und ich es ihm geben solle. Er nahm mir das Pferd ab und fragte mich, wohin es denn gegangen sei. Ich sagte: "zu seinem Pferdetransporter" . "Aha," meinte er, "das Pferd weiß, wohin es gehört."
Gehard Lilie war Wärter im Hengstdepot Moritzburg. Die Wärter von den drei Hengstdepots in der DDR, die ich kennen gelernt habe, haben meine Hochachtung. Ihr Leben widmen sie ganz und gar für die Pferde. Wie sie mit den Tieren umgehen, so danken sie sich auch dafür, so können sie auch einiges  tun, worüber die Zuschauer auf den Pferdeleistungsschauen staunen können. Zu diesen Schlag Menschen gehörte auch der Verstorbene.
 

Hier ist ein von mir erstellten Schmalfilm über die Dreharbeiten, wo ich unter anderen Gehard Lilie kennen lernte.

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