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Ein Wochenende bei Crazy Run
 
Christoph Müller:
An einem Wochenende im September 2008 nahm an einer Motorradtour in Bremen, Niedersachsen, Schleswig Holstein, Hamburg und zurück nach Bremen teil.
Veranstaltet hat dieses der Gemeinnützige Verein Crazy Run. 
Ein Reisebericht in Bildern habe ich ins Netz gestellt. 

Wie kam ich dazu? Bei einem MZ Motorradfahrertreffen wurde ein Video über die Motorradtour bei Bremen gezeigt. Das besondere an der Tour ist, das körperlich behinderte Menschen als Fahrgäste mitfahren. In der Mailingliste für MZ- Fahrer machte Gehard Spinner auf die Tour aufmerksam, ich suchte die Webseite von www.crazyrun.de auf und kontaktierte dort mit der Anfrage, ob ich mir meiner MZ mitfahren dürfe. Die Antwort war mehr als zustimmend. Sie freuen sich sehr über mein Kommen. Meine weitere Anfrage nach einem Quartier bei Bremen für die Nacht vor dem Treffen in Bremen antwortete Silke Rotermund: "Ich habe einen Schlafplatz für dich. Der ist bei Udo und Melli Klenke in Sottrum. Dort treffen noch ein paar Kumpels vom Crazy Run ein, allesamt MZ-Fahrer."
Dort angekommen, finde ich dort ein Bauernhof mit Pferden vor. Er ist ein Land- und Forstwirtschaftlicher Dienstleistungsbetrieb. 
   www.kleine-rundballen.de

Weiter im Text lasse ich Gehard Spinner und Jens Nolden erzählen:
Fotos: Christoph Müller

Gerhard Spinner:
Vorabendprogramm in Sottrum: ein Stichwort gibt das nächste, 
die Truppe passt = Spass ohne Ende.
Freitag beim Treffen die erste Hiobsbotschaft: ein Gespann kommt später! Aber immerhin wird der Knabe auftauchen, besser spät als nie. Wetter ist klasse und wird besser, was wollen wir mehr? 
Bratwurst frei für alle an der ersten Haltestelle, die Gruppeneinteilung wird noch ein wenig feingetunt und weiter geht's.

Die erste Haltestelle ist der Sponsor von Crazy Run,
Specht GmbH Betriebsausstattung
www.specht-handel.de

auf dem Bauernhof des Carsten und Klaus Wist
 In der Maschinenhalle der Landfrauen in Wischhafen gab es dann Kaffee + Kuchen, wieder für alle bis auf die die zu spät kamen.
 Klaus war dann neugierig, wie es an der Fähre nach Glückstadt aussieht. Kaum war der Bollerwagen vom Hof gedonnert, klingelt das Telefon. Klaus war's - Plattfuß am Freitag um 16.50 Uhr. Kurz die Bäuerin gefragt, wer eventuell helfen kann, dann ab zur Rettungsaktion. Die Werkstatt, die wir fanden, wird von einem Harley Fahrer geleitet, der uns seine Räumlichkeiten sofort zur Verfügung stellte und mit seinen Ortskenntnissen auch noch einen Reifenhändler auftrieb der noch auf uns wartet (mittlerweile 17:45 Freitag) Ab nach Stade - gute 25 - 30 km, viele Dörfer. Um 18:20 Ankunft: Da steht  der Kaffeautomat, kostenlos natürlich (unser Peugeot Händler und Harley Fahrer hatte über die spezielle Situation mit unseren Fahrgästen offensichtlich berichtet) und der Reifen wurde abgezogen - Schlauch seitlich durchgescheuert. Merke: ein alter Schlauch ist als Felgenband keine gute Idee, der wirft nämlich Falten und der neue Schlauch scheuert sich an diesen Falten durch!
Kosten: Null, nada, nothing. DAS ist Service! Zu finden bei
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Premio Reifenservice, Klarenstrecker Damm 16, Stade
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Zurück in der Werkstatt wird zusammengebaut, Klaus nutzte die Rückfahrt zur BMW Probefahrt. Dort war die Antwort auf die Kostenfrage: Ich hab doch nichts gemacht und nichts ist kostenlos!
Und damit auch diese gute Tat gebührend gewürdigt wird:
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Autohaus Holthusen, Christian Grupe Stader Str Wischhafen
 
Jens Norden:
Während die beiden Kollegen den Reifen gepimpt bekamen,
hat die "Stadtmaus Jens" ein Melkkarussel besichtigt, aber keinen
Fahrschein lösen können, leckeren Kälbchen aus seinem Schnitzelbuch vorgelesen,
einen vollverzinkten und damit "unrostbaren" Jaucheaufsitzschieber (selbstfahrend)
bestaunt, sowie sich Gedanken über das Schild mit der Aufschrift: "Besamungsstation ->" gemacht.

 
Gerhard Spinner:
Pünktlich auf die Minute erreichten wir die Fähre, danach war donnerender Landstrassenspass mit Rotax und BMW Power angesagt. Es geht mit 2 Gespannen eben doch etwas zügiger als mit einer 12 Gruppe + Bulli. In der Jugendherberge angekommen gab es wieder Erwarten abends um 21:45
noch warmes Abendbrot - ein insgesamt mal wieder toller Tag!


Samstag morgen - Bend hat Geburtstag. Das wird erstmal gewürdigt. Und das Wetter spielt mit! Entgegen der Vorhersage Sonnenschein!
 Dann sorgen Uli und ich ungewollt und gemeinsam für Erheiterung. Er bezweifelt den Sinn des ganzen Kofferrauminhaltes von Jens, Imre und speziell Dieter. Und ich hab vor Urzeiten geschlampt. Das Ergebnis: ein Plattfuß. Und Dieter ist die Rettung, er hat incl. Talkum alles mit.... Bei der Demontage stellt sich raus, das ich am Beiwagen einen 2Ventil Schlauch eingebaut habe: eins da, wo es hingehört und ein weiteres zwischen Schlauch und Mantel. Der Abdruck ist deutlich! Und das hat ca 5000 km gehalten. Dieter bekommt ´nen Kuchen.....
Das zweite K Gespann verweigerte sich total, nach dem es Freitag schon elektrisch nicht so ganz.... Selbst Schieben war ein erfolgloser Versuch. 
Also ab damit auf den Schandwagen (Abschlepper) 
Danach wollen wir auf Umwegen zum 5 km entfernten Grünthalring, einer MotoCross Strecke. Die Tour dahin: einfach Klasse, mein Beifahrer macht Filmaufnahmen, ich nutze dazu die (noch immer erstaunliche) Kraft der BMW - damit ist überholen kein Stress, das geht richtig voran. Auf dem Gelände war mein erster Kommentar: seht mal, da fährt ´nen Helm! Ein Knirps auf einem Pocketbike durch höheres Gras - die Räder zu Hälfte nicht zu sehen, knapp darüber beginnt der Helm. Ein Bild......
Die Jungs haben da ganz nett im Dreck gewütet, so machen von uns reizte es auch, allerdings waren da  2-3 Ecken drin, wo wir echte Schwierigkeiten bekommen hätten. Also lieber nicht, bevor man sich öffentlich zum Horst macht. Und dann Kaffe + Kuchen -was aber nicht alle mitbekommen haben.
Bei der Gelegenheit bröckelte unser Gruppe....
Dann hatte ich eine Begegnung mit einer BMW GS 1150: Keine Angst, die beißt nicht, die will bloß spielen! Das Resultat hiervon: Reifenabrieb am Beiwagen und an der GS ne Verspannte Gabel (erst später bemerkt) Das war dann unser schwerster "Unfall" Zur Strafe ist er dann mit mir noch ein wenig geschüsselt. War sehr schön und es passte alles: das Tempo - zügig ohne zu rasen, langsam wo nötig - keiner ist dem anderen weggefahren, keiner mußte warten, beide hatten wir einfach Spass daran, die verbleibende Zeit bis zum Grillen zu verfahren.
Und dann kam der Moment der Wahrheit: über 608 km gefahren, der Sprit war definitiv weg. Nun wurde getankt - 35 l und die Kleine war wieder
einsatzbereit. Jens war auch nicht sparsamer, obwohl er beim ersten Tanken weniger als ich verbraucht hatte. Das kam wohl vom Windschatten hinter den LKW auf der BAB, ich war noch hinter ihm und daher in "freier Wildbahn"
Abends dann Grillen, wie immer lecker, aber zuviel. Die letzten Jahre war ich immer einer der letzten und anschließend total fertig - diesmal
nicht! Früh ins Bett und ausschlafen, der Tag war anstrengend genug. Verpasst hab ich nichts, wie mir berichtet wurde, selbst die Plünderung der Biervorräte verteilte sich auf so viele, das keine Ausfälle bekannt wurden. War wohl nicht genug da für ein gepflegtes Gelage - aber das sollte es ja auch nicht werden!

Sonntag morgen ging es dann über Hamburg nach Bremen - mir kleinen Startschwierigkeiten, aber das war ja fast zu erwarten. So viele
unterschiedliche und alte Motorräder und FahrerInnen, irgendwas muß da einfach knallen! Aber die Tour lief einwandfrei: Schöne kleine Strassen bis kurz vor Hamburg, so klein, das ich beim Wenden Schiebehilfe brauchte: Im Randstreifen bleibt die schwere BMW im Gegensatz zur Emme einfach stehen.... 
Dann auf die B4, und ab ins Getümmel. 
 

Und zum Kaffee Soziale, wo es Bratwurst mit Salaten und Getränke gab. Die Pause war auch nötig, mein Hintern machte sich so langsam bemerkbar. Mit besetztem Sozius ist turnen zur Entlastung des Allerwertesten keine Option. 
www.centrosociale.de
Kurz darauf ging es über die Köhlbrandbrücke und die B 75 weiter Richtung Bremen, die Fahrt war wieder problemlos und einfach nur schön. 
Ab Sottrum sind wir dann Autobahn gefahren. In Bremen abgekommen mußten wir feststellen, das die angesagte Polizeibegleitung ausblieb. Wie sich später herausstellte, war das ein Mißverständnis, die Uniformierten Freunde waren da, allerdings deutlich früher als wir und sind dann nach geraumer Zeit wieder gefahren. Unschön, aber verständlich.
Dann eben so - wir können das auch allein, wenn's denn sein muß - und es ging, wir sind heile und geschlossen auf dem Domshof angekommen, wo dann ausgiebig mit der Band Asgaart gefeiert wurde.

Alles in allem ein tolles Wochenende. Dank an Silke, die das alles immer wieder auf die Beine stellt, den vielen Helfern, ohne die es nicht ginge, den Motorradfahrern, die ihre Maschinen, Zeit und den (teuren)  Sprit stellen und den Fahrgästen, ohne die diese tolle Sache so nicht funktionieren würde - ihr gebt und soviel zurück!

Silke Rotermund

  Ich denke mal, hier profitiert eigentlich (fast) jeder Wer nicht dabei war, hat mal wieder was verpasst - ein Wochenende, mindestens so schön, wie für mich als Kind Weihnachten!

Gerhard
Dem schließe ich mich an
Christoph Müller
 

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